Wirtschaft wählt Klimaschutz
Bundesweit, 26. August 2021 – Ein breites Bündnis zukunftsorientierter Wirtschaftsverbände veröffentlicht gemeinsame Forderungen zur Bundestagswahl und erwartet eine deutlich ambitioniertere Klimaschutzpolitik von der kommenden Bundesregierung.
„Klimaschutz ist Langfrist-Ökonomie“, schreiben dasselbe in grün e.V. – Verband der nachhaltigen Unternehmen und 20 weitere unterzeichnenden Organisationen in ihrem Forderungspapier, adressiert an die kommende Bundesregierung. „Die Welt brennt und schmilzt. Die Wirtschaft braucht stabile Rahmenbedingungen – auch beim Klima. Denn die Klimakrise gefährdet unseren Wirtschaftsstandort – die Böden, Wälder und Gewässer sowie die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter*innen. Um das Klima zu schützen braucht es eine Wirtschaft, die Klimaschutztechnologien bereitstellt und alle anderen Produkte und Dienstleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg klimaneutral produziert“, so David Wortmann, Mit-Initiator von Entrepreneurs For Future und Koordinator der Eco Innovation Alliance.
6.000 Unternehmen fordern eine nachhaltige Wirtschaft
Die unterzeichnenden Organisationen stehen für ein vielfältiges Bündnis von Branchen: Von der Ernährungs- und Landwirtschaft über die Fahrradwirtschaft und E-Mobilitätsbranche bis hin zu Unternehmen der Digitalwirtschaft und klassischen Sektoren wie Maschinenbau oder Textilproduktion. Allein die Entrepreneurs For Future und Leaders for Climate Action stehen für über 6.000 Unternehmen, mit mehr als 500.000 Arbeitsplätzen und 50 Mrd. Euro Umsatz. Die 21 Verbände bekennen sich in dem Papier zum Pariser Klimaabkommen und machen sich für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad stark.
Die Forderung nach einer ambitionierteren Klimapolitik wird in dem Papier von zehn Punkten flankiert, aus denen konkrete Handlungsempfehlungen hervorgehen. Einige ausgewählte Punkte sind:
- Eine lenkungswirksame CO2-Bepreisung
- Ein Klima-Check für alle Gesetzes- und Investitionsvorhaben
- Die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen
- Ein schnellerer Kohleausstieg bis 2030
- Ein Energiewende-Booster
Erwartungen und Möglichkeiten
Dr. Katharina Reuter, Mit-Initiatorin von Entrepreneurs For Future und Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V sagt: „Wir zeigen mit den zehn Punkten ganz konkret auf, welche Klimapolitik die zukunftsorientierte Wirtschaft von der kommenden Bundesregierung erwartet. Jetzt muss die Politik ihre Hausaufgaben machen.“ Und unser Geschäftsführer Marc-Daniel Rexroth ergänzt: „Die Fakten liegen seit langem auf dem Tisch und auch wirksame Maßnahmen sind nicht erst seit gestern bekannt. Anstatt weiter zu diskutieren und immer wieder Kompromisse einzugehen, müssen wir endlich mutig ins Handeln kommen! Ja, Klimaschutz kostet erstmal Geld. Aber er bietet gleichzeitig ein unglaublich großes wirtschaftliches Potential”.
Und so ist es auch allen unterzeichnenden Organisationen wichtig zu betonen, dass Wirtschaft und Klimaschutz kein Widerspruch sind. Vielmehr muss Klimaschutz als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland begriffen werden. Doch dazu braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen von der Politik.
Das komplette Forderungspapier findest du hier zum Download.
Die Unterstützer:innen:
Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V., Biokreis e.V., BNW Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V., Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V., Bundesverband CarSharing e.V., Bundesverband eMobilität e.V., Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW), dasselbe in grün e.V. – Verband der nachhaltigen Unternehmen, Demeter e.V., Eco Innovation Alliance, Entrepreneurs For Future, FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V., forum anders reisen e.V., future e.V., Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e.V., Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V., Leaders For Climate Action (LFCA) Umweltschutz e.V., Reformhaus, Slow Food Deutschland e.V., Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V., Verbund Service und Fahrrad e. V.