Wege der Transformation: Energiewende selbst gemacht
Eine sozial-ökologische Transformation unserer wachstums- und profitorientierten Wirtschaft ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit und zur Eindämmung der Klimakrise dringend notwendig. In unserer Reihe Wege der Transformation wollen wir euch – in Interviews und Gastbeiträgen – auf die vielfältigen Wege unserer Mitgliedsunternehmen hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft mitnehmen.
Die Energiewende in Deutschland dient als Vorbild für die ganze Welt. Vorangebracht wurde sie vor allem von vielen Privatpersonen. Doch aktuell profitieren insbesondere die großen Energieversorger von den Gewinnen aus Ökostrom, obwohl der Großteil der Ökostromanlagen in privater Hand liegt. Das Startup enyway schickt sich an, das zu ändern und bietet den weltweit ersten Marktplatz für Bürgerenergie. Franziska Straten von enyway erklärt in diesem Gastbeitrag wie das geht.
Die Energiewende ist eine Pionierleistung von Privatpersonen.
Es waren Privatpersonen, die schon früh die ersten Wind- und Solaranlagen errichtet und damit den heutigen Erfolg der erneuerbaren Energien erst möglich gemacht haben. Als Pioniere haben sie an die Idee geglaubt und sind damals ein hohes Risiko eingegangen. Das Startup enyway aus Hamburg hat diese Pionierleistung erkannt. Sie haben sich die Frage gestellt, warum aktuell insbesondere die großen Energieversorger und Konzerne von den Gewinnen aus Ökostrom profitieren, obwohl der Großteil der Ökostromanlagen in privater Hand liegt. Viel sinnvoller wäre es doch, wenn sich die Stromkunden selbst aussuchen könnten, von welcher Windmühle oder welcher Solaranlage sie ihren Strom beziehen.
Aus diesen Gedanken entstand das Konzept und Geschäftsmodell von enyways „weltweit ersten, echten peer-2-peer Plattform für erneuerbaren Energien“. Auf enyway.com können sich Stromkunden selbst aussuchen, wer ihren Strom wie und wo herstellt. Als Konsument haben sie daher die Möglichkeit frei zu entscheiden, wohin ihr Geld geht. Und das soll eben nicht an die großen Konzerne gehen, sondern z. B. an Familie Lange aus Kempen mit ihrem Windrad oder Jan aus Scheeßel mit seiner Wassermühle. So bekommt Strom ein Gesicht. Jeder Stromerzeuger erzählt dabei seine eigene Geschichte – der eine züchtet nebenher Bienen, andere rösten Kaffee oder sind sogar viele Jahre zur See gefahren.
Energiewelt demokratisieren!
Enyways Ziel dabei ist es, die Energiewelt zu demokratisieren und vielen tausend Stromverkäufern die Möglichkeit zu bieten, direkt an Konsumenten zu verkaufen. Dabei steht der Kunde immer im Mittelpunkt: Alle Produkte werden nah am Kunden und basierend auf Feedback entwickelt. Dadurch lernt das Unternehmen schnell, was sich Kunden wünschen. Ein Feedback, das enyway immer wieder von Kunden gehört hat: Konsumenten wünschen sich die Möglichkeit – über den Bezug von Ökostrom hinaus – etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern.
Daher entwickelt enyway momentan ein neues Produkt, das es jedem ermöglicht sein verbrauchtes CO2 zu kompensieren. Mitmachen kann man schon mit kleinen Beträgen. Diese werden in nachhaltige Projekte investiert, die den eigenen CO2-Fußabdruck ausgleichen – wie z.B. ein Aufforstungsprojekt. Damit sich das nicht nur fürs Klima lohnt, bekommt der Kunde für seine Beteiligung auch noch eine Rendite. Das neue Angebot enyway impact startet noch in diesem Herbst.
Wenn wir das mit dem Klimaschutz wirklich schaffen wollen, brauchen wir disruptive Innovationen. Und zwar für jeden unabhängig vom Einkommen – denn Nachhaltigkeit ist immer mehr als nur Ökologie. Wir sind dabei, ihr auch?
Alle Infos zu enyway findest du unter: www.enyway.com