Nachhaltigkeit und Design – die ecosign-Akademie feiert ihr 25-jähriges Bestehen
Seit 1994 werden an der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln Designerinnen und Designer ausgebildet, durch nachhaltige Gestaltung Lösungen für ökologische und soziale Probleme zu finden. Was vor einem Vierteljahrhundert als kleines Start-up begann, ist heute eine etablierte und bestens vernetzte Institution in der Designausbildung.
Seit Prof. Karin-Simone Fuhs 1994 im Alter von gerade einmal 26 Jahren ihre Akademie für ökologisches Design gründete, hat sich viel getan: Nachhaltigkeit ist heutzutage kein belächeltes Nischenthema mehr, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und so hat sich mittlerweile auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass Designerinnen und Designer von morgen neben ihren kreativen Ideen und ihrem gestaltungstechnischen Handwerk auch Verantwortungsbewusstsein und ein Verständnis für komplexe ökologische, ökonomische und soziale Wechselwirkungen benötigen.
Denn bereits die kleinsten Designentscheidungen haben große Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes. Und auch im Kommunikationsdesign stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Design: Designer haben es selbst in der Hand, ob ihre Ideen sinnlose Konsumgüter bewerben oder aber zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsumstile beitragen.
Herzlichen Glückwunsch ecosign! Das Video zum 25. Geburtstag der Akademie für Gestaltung.
Nachhaltigkeit und Design: Es wächst zusammen, was zusammen gehört.
In den Anfängen der Akademie war dem Design diese Art von Verantwortungsbewusstsein noch völlig fremd: Als die ersten Absolventinnen und Absolventen Ende der 1990er Jahre mit dem Studium fertig waren, mussten sie nicht selten ihren potentiellen Arbeitgebern zunächst erklären, warum Designer sich überhaupt für ökologische und soziale Zusammenhänge interessieren sollten.
Der Designer galt primär bestenfalls als Aufhübscher, schlimmstenfalls als Manipulator, der Konsumgüter anpreist, die niemand braucht. Solche Pionierarbeit ist heute zum Glück nicht mehr nötig – im Gegenteil: Designerinnen und Designer, die interdisziplinär denken, nachhaltig gestalten und dazu noch über hohe Persönlichkeitskompetenzen verfügen, sind im Jahr 2019 gefragter denn je. Davon zeugen zum Beispiel die rund 60 Projektanfragen, die die ecosign mittlerweile im Jahr aus Wirtschaft und Industrie erhält.
Die Studierenden der ecosign haben im Lauf der letzten 25 Jahre jede Menge Preise und Auszeichnungen eingeheimst, darunter der Bundespreis ecodesign, Dyson Awards, Preise der Ikea-Stiftung, German Design Awards und viele weitere. Durch ihre Konzeptideen haben sie darüber hinaus viele spannende öffentliche Diskurse entfacht und für großes mediales Echo gesorgt. Aktuell macht z. B. der flexible Tassendeckel „udo“ Furore, passt sich der eigenen Lieblingstasse an und sorgt so dafür, dass der tägliche Coffee-To-Go nicht länger aus umweltschädlichen Einwegbechern getrunken werden muss. Die Idee der Studentin Carina Frings wurde unter anderem mit einem European Product Design Award, dem Nachwuchspreis MehrWert NRW sowie einem Gründerstipendium ausgezeichnet.
Die Geburtstagsfeier am 31. Juli 2019 (Photos: Charlotte Wulff, www.charly-wulff.de)
Studieren, nicht studiert werden!
Solche und ähnliche Ideen entstehen an der ecosign in Projekten, die oft von namhaften Partnern wie dem Wuppertal Institut, Greenpeace oder dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis begleitet werden. Bei den rund 50-60 Projektanfragen, die die Akademie jährlich aus aller Welt erhält, sind natürlich auch Konzerne und Unternehmen, die den Nachhaltigkeitstrend als Imagepolitur nutzen möchten. Solche schwarzen Schafe im grünen Kostüm kommen als Projektpartner nicht in Frage – da ist die Akademieleitung rigoros.
Und auch die Studierenden suchen sich als mündige und reflektierte Gestalterinnen und Gestalter der Welt sehr genau aus, für wen sie arbeiten möchten: Nicht umsonst hängt im Foyer der Akademie seit Jahr und Tag ein kleiner, goldener Bilderrahmen mit der Aufforderung: „Studieren, nicht studiert werden!“…
Weitere Infos zu unserem Mitglied ecosign / Akademie für Gestaltung, ihren besonderen Lehrinhalten und nachhaltigem Design gibt es unter www.ecosign.net.