CSR – Wirtschaften für eine enkeltaugliche Zukunft
Für sozial-ökologische Werte eintreten – dies tun alle Mitgliedsunternehmen von dasselbe in grün. Wenn Einzelunternehmer*innen intrinsisch motiviert die Werte für eine nachhaltige Entwicklung leben, ist in einem größeren Unternehmen ein Regelwerk vonnöten, um sicherzustellen, dass alle dasselbe in puncto Nachhaltigkeit meinen und entsprechend handeln. Corporate Social Responsibility kommt zum Zuge, um ökologisch und sozial verantwortliches Handeln greifbar zu machen und verlässlich umzusetzen.
Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet den Beitrag eines Unternehmens zur Nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. CSR umfasst verantwortliches unternehmerisches Handeln in puncto Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft – also zum Beispiel den sparsamen Einsatz natürlicher Ressourcen genau wie die Verantwortung, faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
Seit 2017 sind kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter*innen und einem Jahresumsatz von mehr als 40 Millionen Euro verpflichtet, jährlich in einem Bericht darüber Rechenschaft abzulegen, wie sie ihrer Verantwortung nachkommen, dauerhaft nachhaltige Entwicklungsziele umzusetzen (CSR- bzw. Nachhaltigkeitsbericht).
Aber auch kleineren Playern nutzt die systematische Auseinandersetzung mit gesteckten Nachhaltigkeitszielen. Eine Orientierung, welche Ziele vorrangig behandelt werden sollten, liefern diverse Standards, wie beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), der UN Global Compact oder die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Die Bundesregierung hat auf Basis internationaler Leitprinzipien den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte erarbeitet, der Unternehmen dabei unterstützt, innerhalb ihrer Lieferketten besonders darauf zu achten, dass ihre Geschäftstätigkeit keine negativen Folgen für die beteiligten Gruppen (Produzent*innen, Lieferant*innen, Kund*innen uvm.) ausübt.
Aber auch die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 – Sustainable Development Goals (SDG) – bieten eine hervorragende Grundlage für sich als Unternehmer*in zu definieren, wie man seinen wirtschaftlichen Erfolg in Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und den begrenzten Ressourcen unserer Erde bringen kann.
Immer mehr Unternehmen, die von Grund auf nachhaltig agieren, interessieren sich auch für das Wirtschaftsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie, das ebenfalls verbindliche Standards definiert, nach denen sich ein Unternehmen bewerten lassen kann. Die sogenannte Gemeinwohl-Bilanz gibt Auskunft über den Beitrag, den ein Unternehmen zur Mehrung des Gemeinwohls leistet.
Allen Modellen ist gemein, dass sie die Synthese von Ethik und wirtschaftlichem Erfolg anstreben. Schon seit einigen Jahren setzt sich die These immer mehr durch, dass gerade die Übernahme von Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft den Erfolg eines Unternehmens vergrößert – die somit erlangte Reputation wirkt beispielsweise anziehend auf Fachkräfte oder Kund*innen und energieeffizientes Handeln spart bares Geld. Doch nichts ist höher zu bewerten als die dadurch getätigte Investition in eine enkeltaugliche Zukunft!